Ahnengemeinschaften - unsere ferne Verwandtschaft
Die Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Man wird in der Regel in die Familie hineingeboren. Meistens sind die nahen Verwandten, also die Geschwister, die Eltern, die Großeltern, die Onkel und Tanten, die Cousins und Cousinen bekannt. Von entfernten Verwandten haben vielleicht schon einmal die Großeltern oder Eltern berichtet. Manchmal hört man auch noch, dass es weitere Nachfahren der Urgroßeltern geben soll. Großcousins werden hier und da erwähnt. Gesehen hat man sie meist noch nie, geschweige denn deren Familie näher kennen gelernt.
Die Ahnenforschung liefert nun weitere Vorfahren. Generation um Generation kann man weiter in die Vergangenheit schauen. Der Zufall will es, nein man muss sagen, die Logik der Mathematik bedingt es, dass man mit zunehmender Ahnengeneration auf Familiennamen und Personen stößt, welche auch bei anderen Ahnenforschern in der Ahnenliste stehen. Wenn dann noch der zeitliche und örtliche Bezug passen, ergeben weitere Recherchen in den oft noch vorhandenen Quellen, dass es sich um identische Personen handelt.
Nun tritt der Fall ein, dass man wie aus heiterem Himmel feststellt, dass es eine Unmenge von weiteren entfernten Verwandten gibt. Hier spricht man von einer Ahnengemeinschaft.
Natürlich kann man sich die Ahnengemeinschaften auch nicht aussuchen, man hat diese sozusagen auch mit in die Wiege gelegt bekommen. Alle Ahnengemeinschaften zu ermitteln, wird mit heutigen Mitteln kaum möglich sein. Vielleicht werden spätere Generationen mittels fortgeschrittenem DNA-Test oder mittels heute noch unbekannten Analysen, diese Nachkommenschaften recht einfach ermitteln und beweisen können. Ansätze diese quantitative Genealogie von Prof. Dr. Siegfried RÖSCH (*15.06.1899 Ludwigshafen am Rhein, +22.01.1984 Wetzlar) weiter zu entwickeln, gibt es bereits seit mehr als 40 Jahren. Es handelt sich hier um die sogenannte Genetealogie , welche durch durch Arndt RICHTER (*1934 Dresden) begründet wurde.
Unten stehend folgt eine kleine Auswahl von Namen bekannter Persönlichkeiten, mit denen verwandtschaftliche Beziehungen bzw. Ahnengemeinschaften bestehen. Namen von lebenden Personen werden nicht angegeben. Ausnahmen bilden Personen des öffentlichen Lebens, deren Ahnen bereits in den Medien publiziert wurden. Die Nennung der Ahnengemeinschaften bezieht sich auf den Forschungsstand vom 21.11.2014 und beruht zum Teil auch auf noch ungeprüften Quellenangaben anderer Genealogen. Vermeintliche Ahnengemeinschaften zum Hochadel werden nicht angegeben, da persönlich bisher noch keine seriöse Nachweisführung bekannt ist. Vermutungen kann man unter dem Punkt "8. Our Kingdom Come" auf der Seite Home und News nachlesen. Eigene adelige Vorfahren sind u.a. durch die Linie LEHMANN VON LEHENTHAL gegeben. Weitere bisher bekannte Adelslinien finden sich u.a. in Franken und Sachsen.
Eine Sortierung der unten stehenden Ahnengemeinschaften ist nicht vorgenommen worden, es handelt sich um eine einfache Aufzählung.
Ullmann - Unsere fernen Verwandten (eine kleine Auswahl)
(A) bedeutet Ahnengemeinschaft
(V) bedeutet direkter Vorfahre
(A?,V?) bedeutet noch in Prüfung
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Persönlichkeiten (...und kleinere Leute)
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Hugo Richard KÜTTNER (A) (*17.03.1879 in Sehma, +08.05.1945 in Dresden, deutscher Unternehmer und Kunstseideproduzent in Sehma und Pirna, Inhaber der "Hugo Friedrich Küttner AG" )
Hugo KÜTTNER stammt aus einer alten im Erzgebirge ansässigen Familie ab, welche sich dort bis ins 16.Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Dass die Familie dem fränkischen Rittergeschlecht KOTTNER entstammt, ist wahrscheinlich, konnte bis heute aber noch nicht nachgewiesen werden. Seine Urgroßeltern Friedrich Christian KÜTTNER (A) (* 03.11.1778 in Kühberg bei Bärenstein, +10.05.1857) und Christiane Sophie KÜTTNER geb. Wagler (*08.04.1783 in Cunersdorf, +21.12.1844 in Sehma), kauften 1820 in Sehma eine kleine Zwirnerei, bestehend aus zwei Zwirnmaschinen nebst Haspeln und Spulmaschinen, welche durch ein Wasserrad angetrieben wurden.
Aus dieser kleinen Firma wurde ein Firmenimperium, welches im Jahr 1928 seinen Höhepunkt erreicht hatte und als Aktiengesellschaft insgesamt 5688 Arbeiter und Angestellte beschäftigte.
1913 kaufte Hugo Küttner eine Villa mit einem Park in Pirna in der Strasse An der Gottleuba. Später wohnte seine Tochter Marga TREITSCHKE geb. Küttner (A) (*1911) mit ihrer Familie in der Villa. Nachfahren leben heute u.a. in Hamburg. Die "Küttner-Villa" wurde in der DDR als Pionierhaus genutzt. Die Villa wurde nach langem Leerstand in den Jahren 2010 bis 2011 saniert und ist heute eine Musikschule.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hugo Küttner
http://www.musikschule-saechsische-schweiz.de/
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Carl Gotthilf NESTLER (A) (*09.01.1789 in Neudorf, +06.02.1864 in Wittigsthal, deutscher Hammerherr, der in Sachsen das Blechwalzen erfolgreich einführte)
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl Gotthilf_Nestler
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Carl Eduard Guido (Guido) BREITFELD (A) (*18.09.1831 in Unterwiesenthal, +13.04.1894 in Erla , deutscher Unternehmer, Inhaber der Fa. NESTLER & BREITFELD, königlicher Kommerzienrat und Landtagsabgeordneter)
http://de.wikipedia.org/wiki/Guido Breitfeld
Der Onkel von Guido BREITFELD (A) war Carl Friedrich BREITFELD (*1797 in Johanngeorgenstadt, + 1892). Dessen Mutter Christiane Frederike BREITFELD (geb.WEICKERT) (*09.01.1778 in Johanngeorgenstadt, +03.08.1837) war 1812 in Taufpatin bei unserer Vorfahrin Henriette Emilie SIEGEL (V). Deren Schwester Emilie Ernestine SIEGEL (verh. Wagner) (A) ist die Mutter von Karl Friedrich WAGNER (A), dem Stammvater unserer brasilianischen WAGNER-Sippe und ihr Bruder Julius Fedor SIEGEL (A) hat die Schwester von Prof.Dr. Emil DECKERT, den Schwiegersohn von Charles GOODYEAR (Erfinder des Hartgummis), geheiratet.
Der oben genannte Carl Friedrich BREITFELD ist 1832 nach Prag umgezogen ist und gründete dort die Bobbinetmanufaktur "Nottrot & Breitfeld". Im gleichen Jahr hat er auch die Maschinenfabrik "Breitfeld, Gottschald & Comp." gegründet, welche auch "C. F. Breitfeld" genannt wurde. Danach gründete er mit einem Mitglied der aus Wales stammenden Familie Evans die Dampfmaschinenfabrik "Breitfeld & Evans". 1855 stellte man auf der Weltausstellung in Paris eine kleine Dampfmaschine aus. Die Firma fusionierte später mit der Firma "Danek & Cie." zur "Maschinenbau Aktiengesellschaft vorm. Breitfeld, Danek & Cie (Breitfeld & Danek)". Ab 1926 wurden Automobile und Motorräder der Marke B.D. hergestellt. Im Jahr 1927 fusionierte diese "Akciové společnosti, dříve Breitfeld, Daněk a spol" mit der "Kolben & Co (Českomoravská-Kolben, a.s.)" und mit der Nr.1 der tschechischen Automobilbauer "Praga" zur Gesellschaft "ČKD-Českomoravská-Kolben-Daněk, a.s. " . Die ČKD beschäftigte zum damaligen Zeitpunkt bereits 12.000 Arbeitnehmer!
Bei ČKD-Praga wurden Flugzeugmotoren, Flugzeuge, LKW´s, PKW´s, Motorräder, Busse, Militärfahrzeuge und Feuerwehren gebaut. Nach dem 2.Weltkrieg beschäftigten die ČKD-Fabriken bis zu 50.000 Arbeiter. Hauptprodukte waren Maschinen, Lokomotiven, Turbokompressoren und die im Ostblock bekannten Tatra-Straßenbahnen, welche bei ČKD-Tatra in Prag-Smichov gebaut wurden. Heute firmiert ein Teil der ehemaligen ČKD-Unternehmen als "Skupina ČKD Praha".
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Cuntz BEYER, genannt Bleicunz (V) (*um 1475 in Walthersdorf, +16.12.1540 in Annaberg, führender Metallhändler des Erzgebirges, Lehnträger von Fundgruben, Gewerke und Hüttenherr in Geyer und Annaberg, Inhaber einer Schmelzhütte im Sehmatal)
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Benedictus Gotthelf TEUBNER (A) (* 16.06.1784 in Großkrausnik bei Luckau, + 21.01.1856 in Leipzig, Buchhändler, Druckereibesitzer und Gründer des Verlages B.G.TEUBNER in Leipzig und Dresden, Stadtrat in Leipzig, Freimaurer der Leipziger Loge "Apollo")
http://de.wikipedia.org/wiki/Benedictus_Gotthelf_Teubner
http://de.wikipedia.org/wiki/Teubnersche_Verlagsbuchhandlung
http://de.wikipedia.org/wiki/Vieweg%2BTeubner_Verlag
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Konstantin Alexander Balthasar VON HÖßLIN (A) (* 22.01.1844 in Athen, +22.01.1920 in Athen, erster Präsident der griechischen Abgeordnetenkammer in Athen und eine der bedeutendsten Persönlichkeiten für die damalige Entwicklung Griechenlands. Er ist der Urgroßvater von Cornelia HELMRICH (*11.11.1934)
http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_von_H%C3%B6%C3%9Flin
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Cornelia SCHMALZ-JACOBSEN geb. HELMRICH (A) (*11.11.1934 in Berlin, Politikerin, 1985-1989 Berliner Senatorin für Jugend und Familie,1988-1991 Generalsekretärin der FDP, 1991-1998 Ausländerbeauftragte der Bundesregierung)
http://de.wikipedia.org/wiki/Cornelia_Schmalz-Jacobsen
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Roland Richard Ernst Balthasar VON HÖßLIN (A) (*21.02.1915 in München, + hingerichtet am 13.10.1944 in Berlin-Plötzensee, Major und Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Widerstandskämpfer gegen Hitler in der Gruppe um Claus Philipp Maria Schenk Graf von STAUFFENBERG)
http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_von_H%C3%B6%C3%9Flin
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Gustav Benedictus Alfred (Alfred) ACKERMANN auf Gundorf, Dr. phil. hc, Dr.Ing e.h. (A) (31.01.1857 Leipzig, + 18.02.1941), Herzoglich Sachsen-Meiningenscher Hofrat, Mitinhaber der Fa. B.G.Teubner, Domherr und Senior des Domkapitels von Wurzen, Rittmeister der Sächs.Landwehr-Kavallerie, Komtur des Sachsen-Ernestinischen-Hausordens, Ehrendoktor der Philosophie der Universität Greifswald, Doktor-Ingenieur Ehrenhalber der Techn. Hochschule Darmstadt, stiftete 1912 der Universität Leipzig 20.000 Mark zur Förderung der mathem. Wissenschaften, den "Alfred-Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis". Er war Besitzer des Schloss Gundorf, welches sein Vater Albin ACKERMANN 1881 erworben hatte. Dass Schloss wurde 1938 für 2,6 Millionen Reichsmark an die Stadt Leipzig verkauft. Von dem Verkaufserlös kaufte die Familie sich das Rittergut Gebersdorf bei Dahme im Fläming (in der Mark), welches der Sohn Erich Ackermann bis 1945 bewirtschaftete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Ackermann-Teubner
http://de.wikipedia.org/wiki/Gundorf
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Alfred Benediktus Erich (Erich) ACKERMANN (A) (*05.06.1900 Leipzig, +20.01.1983 in München), Mitinhaber der Fa. B.G.Teubner, seit 1939 Besitzer des Rittergutes Gebersdorf bei Dahme im Fläming, verheiratet mit Fanny von RESTORFF). Das Rittergut Gebersdorf wurde 1945 durch die DDR enteignet. Die Ländereien wurden im Rahmen der Bodenreform aufgeteilt. Der linke südöstliche Flügel des Gutshauses wurde 1947 abgerissen. Ebenso wurden weitere Gebäude des ehemaligen Vierseitenhofes abgerissen. Das Material wurde für den Aufbau von Neubauernwirtschaften verwendet. Der Rest des verbliebenen Gutshauses wurde in ein Lehrlingswohnheim der "LPG Tierproduktion Dahme" umgebaut. Im Gebäude befand sich auch die Betriebsküche der LPG. Der auf der Fläche des abgerissenen Gutshausflügels stehende Flachbau, wurde um 1970 errichtet. Dort befand sich eine KONSUM-Verkaufsstelle. Das Gutshaus befindet sich 2012 in Privatbesitz und wird sukzessive restauriert.
http://www.laendliche-baukultur.de/index.php?id=31095
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Reinhard Hermann Wolfgang (Wolfgang) MÜLLER-SCHÖNAU, Dr.jur. (A) (*16.07.1908 Leipzig, seit 1937 Rittergutbesitzer auf Camitz bei Torgau). Das Rittergut wurde 1945 durch die DDR enteignet. Die Familie wohnte bis 1947 noch im Herrenhaus Kamitz. Ebenso wurden Flüchtlingsfamilien hier untergebracht. Im Jahr 1996 kaufte der Sohn das Gut Kamitz wieder zurück und sanierte es. Der Sohn ist auch Ritter des Johanniter-Ordens Torgau. Das Herrenhaus wird zum Teil vermietet.
http://www.torgauerzeitung.com/default.aspx?t=newsdetailmodus%2842866%29
http://www.ib-pawlik.de/cms/index.php?id=17
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Josef Max (Josef) MÜHLIG, Dr. h.c. (A) (*08.01.1874 Unter-Reichenau, Bezirk Falkenau/Eger, + 27.02.1954 Teplitz-Schönau (Teplice) in Böhmen),
Die Villa Mühlig in der Gottfried-Keller-Str. (Ulica Karla Čapka) wurde durch Joseph Mühlig errichtet. Er stammt von einer alten Eibenstocker Familie aus dem sächsischen Erzgebirge ab. Sein ältester, heute bekannter MÜHLIG-Vorfahre, ist Andreas MÜHLIG, welcher um 1565 wahrscheinlich in Rodewisch bei Auerbach im sächsischen Vogtland geboren wurde. Josef MÜHLIG ist der Sohn von Eugen Max (Max) MÜHLIG (A) (*23.11.1835 Leipzig, 11.06.1915 Teplitz-Schönau) und der Begründer der berühmtesten europäischen Glaswerke.
Durch Akquise weiterer Hüttenwerke baute er frühzeitig seine Marktposition aus. Bereits im Jahr 1908 besaß er die Mehrheit der Aktien der Österreichischen Glashütten-Gesellschaft. Im Jahr 1924 kam es zur Akquisition der Aussiger Glas-Union. Die Werke nannten sich dann MÜHLIG-UNION Glasindustrie AG und galten schon damals als die modernsten Glaswerke in Europa. Andere Firmenbezeichnungen waren Sklo Union, Glavunion, Glaverbel Czech. Heute nennen sie sich AGC Flat Glass Czech und gehören zur AGC-Gruppe, welche die größten Flachglasproduzenten in Mittel- und Osteuropa sind.
Josef Mühlig war Träger des Orden d. Eisernen Krone III. Kl. und Präsident des Hauptverbandes der deutschen Industrie in der Tschechoslowakischen Republik.
http://www.deutsche-biographie.de/sfz66099.html
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Nikolaus KLINGER (A?) (*um 1551, +12.07.1610 in Sachsenfeld), 1593 brachte er das Rittergut Sachsenfeld in den Besitz der Familie. Im Jahr 1609 empfing er Johann Georg, den späteren Kurfürsten von Sachsen, auf seinem Rittergut. Seine Halbschwester Katharina KLINGER heiratete den Hammerherrn Hans RÖHLING (A) (*um 1535;+1581).
Ein späterer Pächter des Rittergutes Sachsenfeld war im Jahr 1835 Gotthilf Traugott GROß (A) (*30.03.1769 in Bermsgrün, + 17.12.1839 in Schwarzenberg). Dieser ist der Onkel unserer Vorfahrin Johanna Caroline ULLMANN (geb. HUNGER) (V) (*03.12.1792 Sachsenfeld, +12.04.1873 in Lauter, Urururoma des Autors) gewesen. Der Taufpate Ihres Sohnes Friedrich Anton ULLMANN (V) (*08.12.1835 in Lauter, +22.12.1896 in Johanngeorgenstadt, Ururgroßvater des Autors), war ihr fast gleichaltriger Cousin, der Sohn des oben genannten Rittergutspächters, Christian Friedrich Traugott GROß (A) (*19.12.1792 in Schwarzenberg, Vorwerksbesitzer) gewesen.
Nikolaus KLINGER besass mehrere Hammerwerke und Güter, darunter auch das Gut Förstel mit dem Hammerwerk, welches schon unserem Vorfahren und seinem Großvater Kaspar KLINGER (V?) (*um 1480, +um 1552) gehörte. Im Jahr 1602 pachtete er außerdem das Hammerwerk Obermittweida (früher Löwenthalhammer und später Nitzschhammer in Obermittweida-Markersbach genannt), welches vorher, um 1594, durch Matthes Schuhmann mit einem Hochofen ausgestattet wurde. Der Hammer wurde mit dem Tod von Nikolaus Klinger um 1611 an Wolf von Elterlein übergeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Klinger
http://www.gutfoerstel.de/Geschichte.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsenfeld
http://de.wikipedia.org/wiki/Obermittweida
http://de.wikipedia.org/wiki/Raschau-Markersbach
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Lorenz SCHÜRER (GLÄSER) (V) (*um 1440, +vor 1497, erster nachgewiesener Besitzer der Glashütte und des Erbgerichtes in Crottendorf) Bedingt durch die meist familiäre Weitergabe der Besitzrechte der Glashütte Crottendorf und des Erbgerichtes Crottendorf, bestehen in der Regel zu den nicht aufgeführten Besitzer-Generationen beider Immobilien, bis heute Ahnengemeinschaften.
http://www.gasthof-zur-glashuette.de/
Direkt neben dem Erbgericht war bis zum 19.Jahrhundert noch die Ruine des Jagdschlosses des sächsischen Kurfürsten zu sehen, welche schon damals als Baumaterialspender diente.
http://www.hugostiehl.de/unternehmen.html
Da es in Sachsen keinen Kurfürsten mehr gibt, der sein Crottendorfer Jagdschloss besucht, kam der sächsische Ministerpräsident nach Crottendorf. Stanislaw TILLICH , der damalige CDU-Ministerpräsident des Freistaates Sachsen kam im Sommer 2011, mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden der sächsischen Union im Landtag Steffen FLATH (A), nach Crottendorf, zur Besichtigung der Fa. Hugo Stiehl GmbH.
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Ambrosius WANDER (V) (Glashüttenmeister und Besitzer der Glashütte Crottendorf, *vor 1460 in Crottendorf, + 1529 in Crottendorf)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wanderer Glasmacherdynastie
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Elias WANDER VON GRÜNWALD der Ältere (A) (*um 1560, Glashüttenmeister in Grünwald an der Neiße (tschech. Mšeno) bei Gablonz an der Neiße (tschech. Jablonec nad Nisou), Stifter für die protestantische Kirche in Gablonz).
Der Ort Grünwald entstand um 1548, als "unsere" Crottendorfer Familie WANDER(A) im böhmischen Isergebirge durch den Crottendorfer Franz CUNZ (Kunze, Kuntze) (A?) eine Glashütte anlegen ließ. In der Nähe dieser Glashütte entstand auf einem Hügel zwischen den Tälern der Neiße und des Grünwalder Wassers (tschech: Mšenský potok) diese Glasmachersiedlung. Durch die Neuansiedlung der Glashütte wurde auch der seit 1469 im Krieg niedergebrannte und wüst gelegene Ort Gablonz wieder neu besiedelt. Weitere Glashütten wurden im Isergebirge gegründet.
Im Jahre 1599 erhielt die Familie WANDER vom Kaiser Rudolf II. für ihre Verdienste einen Wappenbrief verliehen und nannte sich seither offiziell WANDER VON GRÜNWALD. Das Familienwappen ist auch auf dem Wappenkelch abgebildet, welchen Elias WANDER auf dem Ölgemälde (um 1600?) in seiner linken Hand hält. Ein weiterer Wappen-Kristallbecher von 1747 aus einer Bischofsgrüner Wander-Nachfahrenlinie befindet sich heute im Warschauer Nationalmuseum.
Die Grünwalder Glashütte befand sich viele Jahre im Besitz der Familien WANDER (A) und SCHÜRER (A). Später gelangte die Hütte an die Glasmacherfamilie PREUSSLER (A?).
Gablonz erreichte durch die Glashüttenindustrie Weltruhm. Im Jahr 1888 gab es in der deutschböhmischen Stadt:
- 101 Glashändler und Exporteure,
- 49 Glasspinnereien,
- 45 Glaswarenfabriken,
- 5 Glaskompositionshütten,
- 53 Glas-, Porzellan- und Ölmaler,
- 5 Schmuck-Pressglashersteller und
- 7 Glasschleifbetriebe.
In der Nähe der Glashütten und Glasverarbeitenden Betriebe gab es mehrere heimarbeitende Familienbetriebe, welche Glas und Glasreste der Hütten durch Schleifen veredelten. Die Heimarbeiter stellten unter anderem Glasknöpfe und kleine Glasschmucksteine für Kämme, Hutnadeln und Leuchter her.
Franz Anton SWAROWSKY war einer dieser Glasschleifer aus Gablonz. Dessen Sohn Daniel SWAROWSKY (SVAROWSKI) wanderte 1895 nach Wattens in Tirol aus, und betrieb in den angemieteten Räumen der dortigen ehemaligen "Tuch- und Lodenfabrik Rhomberg“ eine eigene Glasschleiferei, aus der die heute weltweit bekannte Kristallglas-Firma Svarowski hervorgegangen ist.
http://www.wanderer-familie.de
https://de.wikipedia.org/wiki/D._Swarovski
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Johann David WALTHER (A) (11.11.1703 in Crottendorf, +01.05.1766, seit 1742 Besitzer der Glashütte Crottendorf)
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Friedrich Louis GRÄBNER (A) (*24.12.1846 in Crottendorf, +11.06.1910 in Wiesa, 1876 bis 1908 Besitzer der Glashütte und Leiter der Feuerwehr in Crottendorf)
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Gottlieb Friedrich GROSCHUPF (GROßSCHUPF) (A) (*15.01.1642 in Scheibenberg im Erzgebirge, +15.02.1707 in Rothenburg ob der Tauber, Senator und obererer Apotheker in Rothenburg o.d.T.) Er war seit 1675 der Inhaber der Löwen-Apotheke am Marktplatz gegenüber vom Rathaus. Das Gebäude blieb bis 1727 im Besitz der Famile, da sein Sohn Johann Daniel GROßSCHUPF (A) (*29.02.1675 in Rothenburg, 02.09.1742 in Rothenburg) die Apotheke von seinem Vater übernahm. Die Löwenapotheke wurde auch Brunnersche Apotheke nach einem ehemaligen Besitzer und ursprünglich Rathsapotheke genannt. Die Löwenapotheke ist seit mindestens 1374 in Rothenburg nachweisbar. Sie ist somit eine der ältesten Apotheken in Deutschland. In der Friedhofskapelle in Rothenburg ob der Tauber finden sich noch heute die metallenen Grabplatten der Familie GROSCHUPF.
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Gottlieb Friedrich GROSCHUPF war der Sohn von Theophilus GROSCHUPF (A) (*13.11.1587 in Scheibenberg, +21.06.1647 in Scheibenberg, chursächsischer Stadt- und Bergschreiber zu Scheibenberg im Erzgebirge).
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Eine Schwester von Gottlieb Friedrich GROSCHUPF, war Anna Catharia GROSCHUPFF (A) (*30.08.1619 in Scheibenberg, +10.06.1672 in Schneeberg). Sie heiratete Andres COITH (*09.03.1618 in Schneeberg, +25.02.1690 in Schneeberg), welcher Senator und Zechenbesitzer in Schneeberg im Erzgebirge war.
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Ein Onkel von Gottlieb Friedrich GROSCHUPF, war David GROSCHOPF (A) (*um 1590) welcher sich in Böhmen nieder gelassen hatte. Er war der Neffe unseres Vorfahren Laurentius GROSCHUPF (V) (*um 1556 in Elterlein, +11.03.1603 in Elterlein, Handelsherr, Richter, Rat und Gasthofbesitzer in Elterlein). Er wurde am 05.09.1629 in Wien, in den österreichischen Adelstand als "von Groschopf zu und auf Olsch" erhoben und nannte sich Ritter David von GROSCHOPF zu und auf Elsch, Herr auf Elsch (Olsch) und Altsattel (Staré Sedlo). In der Sakristei der Pfarrkirche von Altsattel "Maria Himmelfahrt" steht noch heute der Epitaph des Ritters Groschopf.
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Ein weiterer Onkel von Gottlieb Friedrich GROSCHUPF war Matthes GROSCHUPF (A) (*um 1580), welcher kaiserlicher Rat in Wien war.
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Lieselotte Jutta (Jutta) OTTO-DEVRIENT (A) (*29.12.1921 in Leipzig, +13.08.2011 in München) Sie war die Erbin der Wertpapierdruckerei Giesecke&Devrient (G&D). Die Firma G&D war zunächst auf den Banknotendruck sowie die Lieferung der entsprechenden Sicherheitspapiere und der Maschinen zur Banknotenbearbeitung spezialisiert. Nach und nach entwickelte sich das Unternehmen aber in andere Sicherheitstechnologien hinein, insbesondere in die Bereiche Chipkarten, elektronischer Zahlungsverkehr, Personenidentifizierung, Internetsicherheit und entwickelte spezielle Sicherheitslösungen für den Mobilfunk. G&D ist volumenmäßig der größte Drucker von Euro-Banknoten und der führende Hersteller von SIM-Karten. Ende 2011 waren rund 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für G&D tätig. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete G&D einen Gesamtumsatz von 1,635 Mrd. Euro. Jutta OTTO-DEVRIENT war bis 1988 Gesellschafterin und von 1956 bis 1994 Mitglied im Aufsichtsrat der Fa. G&D. Ihre Ehe mit ihrem am 25.12.1914 in Halle/Saale geborenen Siegfried OTTO wurde geschieden. Ihr geschiedener Mann heiratete in zweiter Ehe Ursula "Bambi" BURDA, die EX-Frau von Franz BURDA jun. Im Jahr 1990 wurde Siegfried OTTO das Bundesverdienstkreuz 1.Klasse verliehen. Er starb am 17.08.1997 und hinterließ seinen Erben ein Vermögen von vier Milliarden Mark.
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Agnes DÜRER (geb.FREY) (A) (*1475 in Nürnberg. + 28.12.1539 in Nürnberg). Agnes FREY war eine Nürnberger Kunsthändlerin und stammte von Nürnberger Patriziern ab. Sie war die Ehefrau des bedeutenden Malers Albrecht DÜRER. Agnes FREY (verh. DÜRER) vermarktete die Drucke von Albrecht DÜRER und war regelmäßig mit ihrem eigenen Verkaufsstand auf dem Nürnberger Wochenmarkt anzutreffen. Sie nahm auch regelmäßig an großen Messen teil, so auch in Leipzig und in Frankfurt. Da die Ehe mit Albrecht DÜRER kinderlos blieb, vermarktete sie als Alleinerbin seine hinterlassenen Kunstwerke weiter. Ebenso verfügte sie in ihrem Testament, dass die Stiftung ihres Ehemannes für die Theologiestudenten, weitergeführt wird.
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Johann Christian LEHMANN, Dr.theol. (A) (*02.12.1642 in Scheibenberg; +28.10.1723 in Freiberg) war ein deutscher lutherischer Theologe und der Sohn des Scheibenberger Pfarrers und Erzgebirgschronisten Christian LEHMANN (V) und dessen Frau Euphrosina KREUSEL (V). Er entstammt der adligen sächsischen Familie LEHMANN VON LEHENTHAL (V), besuchte 1656 die Lateinschule in Chemnitz und studierte an der Uni Leipzig und an der Uni Wittenberg. Er übernahm dort zusätzlich die Stellung des Hauslehrers bei den Kindern des Prof. Michael WENDLER (*21.09.1610 in Schlettau; +21.11.1671 in Wittenberg). Im Jahr 1666 wurde er Magister der Philosophie und studierte im Anschluss Theologie. Im Jahr 1669 trat er die Nachfolge seines Vaters in Scheibenberg an und wurde im Jahr 1679 in Annaberg Archidiakon und im Jahr 1685 Superintendent. Ein Angebot als Oberhofprediger in Zerbst lehnte er ab und wurde Superintendent in Freiberg. Von dort aus promovierte er im Jahr 1698 in Wittenberg zum Doktor der Theologie. Im Jahr 1699 veröffentlichte er das um eigene Erlebnisse ergänzte Manuskript seines Vaters unter dem Namen "Historischer Schauplatz derer natürlichen Merkwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertz-Gebürge". Er war Förderer von Gottfried SILBERMANN und unterstützte den als kauzig und unzugänglich geltenden Orgelbaumeister vielfach. Er war mit der Schwarzenberger Pfarrerstochter Anna Rosine KÖHLER verheiratet. Sie hatten neun Kinder.
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Der Sohn Christian Ehrenfried LEHMANN, Dr.med, (A) (* 1682; 13.07.1712 in Douay in Flandern) war Feldarzt der sächsischen Truppen. Der Sohn Christian Gottlob LEHMANN (A) war Ratsherr und Advokat in Freiberg und ist der Verfasser des "Tractatum de officio Superintendentis in Electoratu Saxoniae".
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Der Sohn David Theodor LEHMANN (A) (*19.03.1686 in Annaberg; +09.02.1716 in Wittenberg) war Literaturwissenschaftler und Philologe.
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Die Tochter Maria Sophia LEHMANN (A) (~27.06.1692 in Annaberg; +24.09.1764 in Dresden) heiratete Christian Friedrich WILISCH, Dr. theol.,(*21.09.1684 in Liebstadt;+ 02.01.1759 in Freiberg), Rektor in Annaberg, Hofprediger in Altenburg und 1723 bis 1759 Superintendent in Freiberg.
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Ein weiterer LEHMANN-Nachfahre ist Amandus Augustus ABENDROTH, Dr,jur. (A) (*16.10.1767 in Hamburg; +17.12.1842 in Hamburg, Freimaurer) Er war hamburgischer Senator, wurde 1799 Freimaurer, war 1816 Gründer des Nordseebades Cuxhaven, 1820 Ehrengroßmeister der Hamburger Freimaurer-Großloge "Loge d'Hambourg" (heute "Absalom zu den drei Nesseln"), 1821 erster Polizeiherr in Hamburg, 1827 Gründer der Hamburger Sparkasse und 1831 hamburgischer Bürgermeister. Er studierte in Erlangen und Göttingen, wo er auch promovierte. Er heiratete in Venedig Johanna Magdalena VON RECK. Während der französischen Besatzung war er als Amtmann in Ritzebüttel tätig und wurde von den Franzosen als Bürgermeister nach Hamburg zurückgeholt. Er organisierte eine aus der Hamburger Kaufmannschaft bestehende Bürgerwehr, welche Plünderungen unterbinden sollte. Folgende Straßen und Gebäude wurden nach ihm benannt: der Abendrothsweg in Hamburg, das Amandus-Abendroth-Gymnasium, die Abendrothschule und die Abendrothstraße in Cuxhaven. Auch das im Jahr 1821 von ihm gegründete „Magdalenen-Stift“ „für verführte und gefallene Mädchen“ trägt seit dem 100jährigen Bestehens den Namen „Abendroth-Haus".
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Ein weiterer LEHMANN-Nachfahre ist Theophilus GRABNER (auch GRABENER) (A) (* 03.11.1685 in Zschoppach; +15.04.1750 in Meißen). Er besuchte die Fürstenschule in Schulpforta und studierte in Wittenberg, wo er den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb. Später wurde er Stadtschulmeister in Freiberg und später Rektor der Fürstenschule Sankt Afra in Meißen, der bedeutendsten sächsischen Bildungsanstalt. Während seiner Zeit als dortiger Rektor hat die Schule Persönlichkeiten wie Gotthold Ephraim LESSING hervorgebracht.
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Ein weiterer LEHMANN-Nachfahre ist Conrad Wilhelm VON RÜGER, Dr.jur. (A) (* 26.10.1837 in Dresden; +20.02.1916 in Dresden). Er war Oberbürgermeister von Dresden, sächsischer Justizminister, Finanzminister und schließlich Vorsitzender des Gesamtministeriums. Er war vom 30.04.1906 bis zum 01.12.1910 Ministerpräsident von Sachsen. Seinen Staatsdienst begann er bereits 1875 als Gerichtsrat des Dresdner Appellationsgerichtes. Als Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches war er ab 1888 an der Entstehung des BGB beteiligt. Er war ab 1895 Generalstaatsanwalt am Oberlandesgericht in Dresden. Vom sächsischen König Friedrich August III. wurde RÜGER für seine Leistungen in den erblichen Adelsstand erhoben.
Zwei seiner Brüder waren Reichsgerichtsrat bzw. Oberamtsrichter in Sachsen.
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Ein weiterer Bruder war Conrad Otto RÜGER (A) (*09.07.1831 in Dresden; 20.08.1905 in Dresden). Dieser war sächsischer Kommerzienrat und Inhaber der Schokoladenfabrik RÜGER ("Hansi-Schokolade" in Sobrigau) im Lockwitzgrund bei Kreischa im Südosten von Dresden. Er förderte mit seinem Engagement den Bau der elektrifizierten Lockwitztalbahn (elektr.Straßenbahn), deren Inbetriebnahme er leider nicht mehr erlebte.
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Friedrich Emil HEYN, Prof. Ing. (A) (*05.07.1867 in Annaberg; +01.03.1922 in Berlin) war ein Eisenhütteningenieur und gilt als ein Altmeister der Metallkunde und Metallographie. Er war der Begründer neuer mikroskopischer Untersuchungsverfahren für Metalle und Legierungen. Aufgrund seines überdurchschnittlichen Wissens und seiner sehr guten praktischen Erfahrungen, konnte er bereits 1886 sein Studium an der Königlich Sächsischen Bergakademie zu Freiberg beginnen. Nach seinem Examen zog er im Jahr 1891 in das Ruhrgebiet und arbeitete dort in den Chemischen Laboratorien vom Gussstahlwerk der Friedrich Krupp AG in Essen. Darauf folgend war er im Eisenwerk des Bergwerks- und Hüttenverein in Hörde in Westfalen als Chemiker und als Ingenieur und Konstrukteur für den Neubau zweier Hochöfen mit sämtlichen Nebeneinrichtungen tätig.
Danach ging er an die Oberschlesische Maschinenbau- und Hüttenschule in Gleiwitz, der heutigen Schlesisch Technischen Universität Gliwice, wo von 1894 bis 1898 als Lehrer für Hüttenkunde, Chemie, Physik, Kristallographie und Laborkunde tätig war. Im Jahr 1898 wechselte er in die Forschung an die Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt der Königlich Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg, welche damals unter der Leitung von Adolf MARTENS stand. In den Berliner Versuchsanstalten, dem späteren Königlichen Materialprüfungsamt Berlin, der heutigen BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, war als Professor der Leiter der Abteilung Metallographie und der Unterdirektor der drei chemisch-physikalischen Abteilungen.
Unter seiner Federführung wurde 1921 auch das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung in Neubabelsberg bei Berlin eröffnet, dessen erster Direktor er war, welches heute als Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, seinen Sitz in Stuttgart hat. Im Jahre 1921 wurde er Ehrendoktor der Bergakademie Clausthal.
In dankbarer Erinnerung an die Verdienste von Emil HEYN um die Metallkunde und die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde, wurde 1929 die "Heyn-Denkmünze" gestiftet. Sie wird verliehen für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Metallkunde.
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Fredrik Gerhard ALTHAINTZ (ALTHAINZ) (A?) (*24.09.1854 + 03.10.1910 in Stockholm, Träger des k.und k. Komturkreuzes). Er war ein schwedischer Großindustrieller und Kommunalpolitiker. Er war Inhaber der Getreidefirma A. Svanberg & Co "Eldkvarn", war Investor des Wohnungsneubauprojektes "Södertörns villastad" und Förderer der ersten Stockholmer Straßenbahn "SNS AB". Er war auch Dampfschiffahrtsbesitzer und Eigner des 1889 bei "Bergsund Mekaniske Verksted" in Stockholm gebauten 462 Tonnen, 80 PS- 2 Zylinder-Dampf-Cargo-Frachtschiffes "SS Gottfried" gewesen. Das 42,6 Meter lange Schiff ist nach seinem Tod an K.J.Knudsen aus Kristiansand verkauft worden und am 27.08.1914 während einer Reise von Egersund (Norwegen) nach Blyth (England) auf eine Seemine gelaufen und gesunken. Dabei starben 8 Mann Besatzung.
Fredrik Gerhard ALTHAINTZ war Nachfahre von Dr. Gottfried Ludwig Gustav LEMMEL (A?) (*12.08.1782 in Lassan in Pommern, damals zu Schweden gehörig), welcher am 26.6.1814 durch die Medizinische Fakultät (der Universität) Rostock als "bey den hier in Quartier gewesenen schwedischen Truppen, zum Doctor der Arzneygelahrtheit" ernannt wurde.
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Dessen Vater Johann Christian LEMMEL (A?) (*1737 in Wolgast; begr. 31.10.1810 in Lassan) war Senator und 1798-1802 Bürgermeister in Lassan. Sein Großvater Johann Paul LEMMEL (A?) (*um 1685) war bereits 1724 Barbier, Ratsherr und Kämmerer in Lassan.
Dessen Vorfahren sind vermutlich Nachfahren der aus Bamberg stammenden Familie Lemmel, welche Nachfahren der Nürnberger Patrizierfamile LEMMEL (V) waren.
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Georg Friedrich EGERLAND (V) (*03.08.1709 Klingenthal (Brunndöbra), + 27.04.1772 Klingenthal) wurde als Sohn von Georg EGERLAND (EGERLÄNDER) (V) (* um 1690, +26.10.1749 Klingenthal) und dessen Frau Susanna geboren. Er wurde am 04.08.1733 von der Klingenthaler Geigenmacher-Innung als Geigenmachermeister bestätigt. Sein Bruder Johann Christoph EGERLAND (A) (*03.08.1718 Klingenthal, +21.11.1801 Klingenthal) war ebenso Geigenmacher. Georg Friedrich EGERLAND hatte mindestens drei Söhne welche auch Geigenmacher in Klingenthal wurden. Deren Söhne wurden auch Geigenbauer.
Ein Sohn von Georg Friedrich EGELAND (V) war Christian Friedrich EGERLAND (V) (22.10.1733 Klingenthal) war ebenfalls Geigenmacher in Klingenthal. Dessen Tochter Johanna Sophia EGERLAND (V) (*09.01.1764 Klingenthal, +19.08.1802 Johanngeorgenstadt) heiratete 1755 Christian Friedrich SIEGEL (V) (*05.03.1745 Johanngeorgenstadt, +26.01.1793 Johanngeorgenstadt)
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Adam Friedrich OESER, Prof. (A) (*18.04.1717 in Pressburg (Bratislava); +18.03.1799 in Leipzig; Freimaurer) war Zuckerbäcker, Maler, Bildhauer und Buchillustrator. Als kurfürstlich-sächsischer Hofmaler wirkte er vor allem in Dresden und Leipzig. Er war der erste Direktor der 1764 gegründeten Leipziger Zeichenakademie. In Leipzig wurde er 1766 in die 1741 gegründete Freimaurerloge "Minerva zu den drei Palmen" aufgenommen und im Jahr 1776 wurde er vermutlich als Gründungsmitglied in die Freimaurerloge "Balduin (zur Linde)" aufgenommen. Adam Friedrich Oeser war der Zeichenlehrer des jungen Johann Wolfgang GOETHE. Bei OESER setzte GOETHE sein in Frankfurt begonnenen Zeichenunterricht fort. OESER begeisterte GOETHE für die Kunst der Antike. Bei OESER fand der junge GOETHE auch Familienanschluß und es entwickelte sich eine Freundschaft.
Zu den weiteren berühmten Freunden und Zeichenschülern von Adam OESER zählt auch Johann Joachim WINCKELMANN (*09.12.1717 in Stendal; +08.06.1768 bei Triest), welcher als Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und der Kunstgeschichte und als geistiger Begründer des Klassizismus im deutschsprachigen Raum gilt.
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Ein weiterer Schüler von Adam Oeser war, Veit Hanns SCHNORR VON CAROLSFELD, (A) (*11.05.1764 in Schneeberg,+30.04.1841 in Leipzig), welcher von 1816 bis 1841 der dritte Direktor der Leipziger Kunstakademie war. Veit Hans SCHNORR VON CAROLSFELD war der Urenkel des bedeutenden gleichnamigen sächsichen Unternehmers, welcher 1687 durch den Kaiser LEOPOLD I. geadelt wurde. Seine Söhne Söhne waren ebenfalls Maler.
Sein Sohn Julius Veit Hans SCHNORR VON CAROLSFELD, Prof., Ritter (A) (*26.03.1794 in Leipzig; + 24.05.1872 in Dresden) war ein Maler der deutschen Romantik. 1827 wird er von König LUDWIG I. als Professor an die Münchner Kunstakademie berufen. Im Jahr 1842 wird er mit dem Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste ausgezeichnet. 1846 tritt er eine Professur an der Kunstakademie Dresden an und wird Leiter der Dresdner Gemäldegalerie.
Der Sohn von Julius Veit Hans SCHNORR VON CAROLSFELD ist Ludwig SCHNORR VON CAROLSFELD (A) (*02.07.1836 in München; 21.07.1865 #Dresden). Dieser war ein überragender Heldentenor und sang im Jahr 1865 in München mit seiner Frau Malwina, auf Betreiben seines Sängerfreundes Richard WAGNER , für den "Märchenkönig" LUDWIG II. die Uraufführung der Oper "Tristan und Isolde". Er war der einzigste Tenor, welcher den hohen Ansprüchen WAGNERs gerecht wurde. Wenige Tage nach der triumphalen Uraufführung des „Tristan“ in München, ist Ludwig SCHNORR VON CAROLSFELD plötzlich im Alter von nur 29 Jahren verstorben. Die "Tristan" - Rolle gilt seitdem unter Sängern als emotional und zugleich „mörderisch“. So starb auch der Dirigent Josef KEILBERTH bei einer Tristan-Aufführung in München im 2. Aufzug einem Herzinfarkt.
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Friederike Elisabeth OESER, (A) (1748, 13.06.1829 in Leipzig) war eine Freundin von Johann Wolfgang GOETHE. Sie lernten sich während GOETHEs Studienzeit bei ihrem Vater Adam Friedrich OESER (A) in Leipzig kennen. Der junge GOETHE schenkt ihr sein Leipziger Liederbuch und schickt ihr später lange Briefgedichte, so zum Beispiel dieses: „O meine Freundin, das Licht ist die Wahrheit, doch die Sonne ist nicht die Wahrheit, von der doch das Licht quillt. Die Nacht ist Unwahrheit. Und was ist Schönheit? Sie ist nicht Licht und nicht Nacht. Dämmerung; eine Geburt von Wahrheit und Unwahrheit, ein Mittelding.“
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Lisa WOHLGEMUTH (A), (*11.03.1992 in Annaberg), war eine Kandidatin der RTL-Liveshow DSDS "Deutschland sucht den Superstar" 2013 und landete auf Platz zwei hinter Beatrice EGLI aus der Schweiz. Lisas mütterlichen Großeltern stammen aus Crottendorf im Erzgebirge. Ihre Urgroßmutter (mütterliche Linie) und der Großvater des Autors waren Cousin und Cousine.
Ihr Großvater ist Nachfahre von Symon EBERWEIN (*um/nach 1556 in Bentheim (Westfalen), um 1625 in Crottendorf), welcher durch den Sächsischen Kurfürsten August als Oberförster für sein Jagdgebiet in den Erzgebirgischen Wäldern nach Crottendorf geholt wurde. Symon EBERWEIN ist vermutlich das dritte Kind von Evervin III., Graf von Bentheim-Steinfurt (*1536;+19.02.1562) gewesen.
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Hanibal Germanus VON SCHMERTZING auf Ehrenberg, Ehrenhain und Reusa (A?), (*30.08.1660 in Limpach;+17.08.1715 in Altenburg auf Schloß Ehrenberg; Freiherr, Ritter des Johanniterordens, königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Kammerherr, Oberhofmeister und Amtshauptmann der Ballei Thüringen)
Er war ein Enkel des erzgebirgischen Hammermeisters Rudolph VON SCHMERTZING (*um 1570/1580; + 19.06.1646 in Erdmannsdorf) und dessen Frau Esther KLINGER (A?) (*18.09.1591 in Förstel bei Elterlein; 29.06.1622 in Limbach). Er bereiste in seiner Funktion als Page, Hof-Junker und Kammer-Junker Holland, England, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden und Polen. Im Krieg gegen die Türken diente er in der Sächsischen Armee und wurde 1685 als Leutnant entlassen. Er war Oberhofmeister von Herzog Christian August VON SACHSEN-ZEITZ und wurde 1693 von dem Johanniter-Herrenmeister Markgraf Karl Philipp VON BRANDENBURG-SCHWEDT in den Johanniter-Orden aufgenommen. 1697 wurde er Kammerherr von AUGUST DEM STARKEN. Im jahr 1704 wurde er von KAISER LEOPOLD in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Hanibal Germanus FREIHERR VON SCHMERTZING zeugte mit seiner ersten Frau, Elisabeth Auguste FREIIN VON RIPPERDA, Tochter von Gerhard Gottfried FREIHERR VON RIPPERDA ZU ELLERBURG und Anna Lucia VON MÜNCH mindestens vier Söhne und drei Töchter, von denen drei Söhne und eine Tochter den Vater überlebten. Mit seiner zweiten Frau, Agnes Catharina VON HAATEN (Haaren) aus dem Stift Münster, der Witwe des Domherrn zu Magdeburg Christian Wilhelm VON GRAPPENDORFF AUF MÖCKERN, LOHR UND SCHOCKMÜHLEN, zeugte er sechs Töchter und drei Söhne, von denen ein Sohn und eine Tochter im Kindesalter verstarben.
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Karl Friedrich MAY (A) (*25.02.1842 in Ernstthal, +30.03.1912 in Radebeul)
Er war einer der produktivsten Autoren von Abenteuerromanen (Winnetou-Romane). Er ist einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache und einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt. Karl May war auch Autor der Erzgebirgischen Dorfgeschichten.
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Henry Johannes BURKHARDT (A) (*25.11.1930 in Chemnitz) war zwischen 1952 und 1990 in verschiedenen Funktionen der höchste Repräsentant der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints) in der DDR. Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen wurde 1830 gegründet und wird von der römisch-katholischen Kirche und den meisten protestantischen Kirchen als synkretistische Neureligion bezeichnet. Die Mormonen sind in den USA - gleichauf mit den Juden - die drittgrößte Religionsgemeinschaft nach Protestanten und Katholiken. Im US-Bundesstaat Utah stellen sie sogar die Bevölkerungsmehrheit. . Henry BURKHARDT begleitete in Deutschland bis 1985 auch die Planung und Erbauung des Freiberg-Tempels, dessen erster Präsident er wurde. Dieser Mormonen-Tempel ist der einzige, der auf deutschem Boden gebaut wurde. Henry BURKHARD wurde Ende 1995 pensioniert und lebt nördlich von Frankfurt am Main.
Durch Mormonen ist im Jahr 1893 die genealogische Gesellschaft von Utah gegründet worden. Für Genealogen ist das Datenbank-Portal FamilySearch der Mormonen mit zwei Milliarden historischen Personendaten eine bekannte Quelle. Mormonen haben bereits seit 1938 Eintragungen aus deutschen Kirchenbüchern und weiteren Originalquellen gesichtet und auf Mikrofilm gesichert. Leider sind bei der Übersetzung bzw. Transkription von den alten Originalquellen in die heutige elektronische Datenbank-Version auch Fehler passiert. Daher sollten die in der EDV-Datenbank vorhandenen genealogischen Daten zweckmäßig in den Originalquellen bzw. Mikrofilmen geprüft werden.
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Werner Steffen FLATH (A) (*10.02.1957 in Bärenstein), Staatsminister a. D., ist Diplom-Agraringenieur und als katholischer CDU-Politiker Mitglied des Sächsischen Landtags. Von 1999 bis 2004 war er Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft und danach bis 2008 Staatsminister für Kultus. Seit 2008 war er Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat des Erzgebirgsklinikums Annaberg und Mitglied im Aufsichtsrat der Kurklinik Wiesenbad gGmbH.
Als Mitglied des Berliner Kreises gehört er zur parteiinternen konservativen Gruppe von Modernisierungs-Skeptikern. Zur Landtagswahl 2014 wird er sich voraussichtlich aus persönlichen Gründen nicht mehr um ein Mandat bemühen.
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Max Walter SCHULZ, Prof. (A) (* 31.10.1921 in Scheibenberg; 15.11.1991 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Nach einem Pädagogikstudium und der anschließenden Lehrertätigkeit wurde er von 1964 bis 1983 Direktor des Literaturinstituts "Johannes R. Becher" in Leipzig. Danach wurde er Chefredakteurs der Literaturzeitschrift "Sinn und Form" bevor er 1990 in den Ruhestand eintrat. Max Walter Schulz war Verfasser von Romanen, Erzählungen, Rezensionen und Essays. Er gehörte dem Schriftstellerverband der DDR an, war SED-Mitglied und Mitglied der Deutsche Akademie der Künste in Berlin.
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Rudolf Max Wilhelm Friedrich, Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (A) (*04.01.1844 in Froschgrün (bei Naila); 09.11.1919 in München) war 1902-1914 Regierungspräsident von Niederbayern und wurde 1912 Ehrenbürger von Landshut. Er war der Enkel des Sächsischen fürstlich von Schönburgischen Hofschneidermeisters Karl Gottlob SCHAARSCHMIDT (A) (*18.04.1783 in Streckewalde; 16.07.1824 in Waldenburg in Sachsen).
Sein Vater Karl Max Anton Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (*19.12.1816 in Kemnath; +11.07.1891 in Schneckengrün) war Königlich bayerischer Kammerjunker und Landwehroberstleutnant und Besitzer des Rittergutes Froschgrün bei Naila in der Berger Str. 1-3. Vom Gut existiert heute nur noch der Park, welcher heute durch den Modellbauverein Naila - Parkeisenbahn Froschgrün e. V. genutzt wird. Dieser Verein Beschäftigt sich mit dem Bau von Dampfmaschinen, Stirlingmotoren, Kartonmodellen, Schiffsmodellen, Lokomotiven (5 Zoll) und der Unterhaltung und dem Betrieb der Parkeisenbahn Naila-Froschgrün.
Ein Urenkel des oben genannten Rudolf Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (A) ist Rainer Otto Pius Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (A) (*03.03.1944 in Würzburg). Dieser wurde am 30.08.2013 in Würzburg durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hatte die Überreichung der Auszeichnung vorgenommen.
Rainer Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (A) hat sich bei der Verwirklichung der Deutschen Einheit besonders verdient gemacht. Von 1990 bis 1992 war er erst als Leiter des Informationsbüros Bayern und später als kommissarischer Leiter der Kommunalabteilung des Thüringer Innenministeriums unmittelbar an der Gestaltung der Wiedervereinigung beteiligt. Vielfältig sind außerdem seine Verdienste um die Stiftung Juliusspital Würzburg. Freiherr von Andrian-Werburg hat die Stiftung als Oberpflegamtsdirektor von Juni 2001 bis März 2009 geleitet. Er wirkte außerdem bei der Umsetzung der großen Tarifreform für den Öffentlichen Dienst und bei der Überführung der Arbeitsverhältnisse des Ärztlichen Dienstes in den Tarifvertrag für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern mit.
Ein Urenkel des oben genannten Karl Max Anton Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (*1816;+1891) war Dieter Paul Georg Anton Freiherr VON ANDRIAN-WERBURG (A) (*26.04.1925 in Berlin-Steglitz; + 25.12.1992 in Kassel). Dieter VON ANDRIAN wurde durch Briefmarkenentwürfe für die Deutsche Bundespost und Piktogramme im Bereich der Eisenbahn bekannt. Ihm wurde im Jahr 1983 für sein Lebenswerk auch das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
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Maximilian Henning Ludwig DELBRÜCK, Prof. Dr., Medizin/Physiologie-Nobelpreisträger (A) (*04.09.1906 in Berlin; +09.03.1981 in Pasadena/Kalifornien) war ein deutscher und ab 1945 ein US-amerikanischer Genetiker, Biophysiker und Nobelpreisträger. Er war der Sohn des Historikers und Geheimen Regierungsrats Dr.phil Hans Gottlieb Leopold DELBRÜCK (A) (*11.11.1848 in Bergen auf Rügen;+14.07.1929 in Berlin-Grunewald) und der Karolina (Lina) THIERSCH (*1864;+1943), einer Enkelin des Chemikers Justus VON LIEBIG (*1803;+1873), dem Erfinder des Fleischextraktes (später "Maggi" / "Knorr").
Max DELBRÜCK wurde 1929 im Fachgebiet der neu entdeckten Quantenmechanik promoviert. Die "Delbrück-Streuung" in der Quantenelektrodynamik wurde nach ihm benannt. Auf Anregung von Niels BOHR wandte er sich später in Berlin der Biologie und Genetik zu. 1937 ging er als Forschungsstipendiat in die USA und nahm später eine Physikprofessur an der Vanderbilt University in Nashville an. Mit weiteren Forschungskollegen forschte er ab 1947 am Caltec und klärte dort den Vermehrungsprozess der Bakteriophagen auf. Mit diesen Untersuchungen wurden die Grundlagen der modernen Molekularbiologie und Genetik geschaffen. Dafür erhielt er 1969 zusammen mit HERSHEY und LURIA den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Der Onkel von oben genanntem Max DELBRÜCK (A) (*1906;+1981) war Max Emil Julius DELBRÜCK, Dr.phil. Dr.Ing.Prof. (A) (*16.06.1850 in Bergen auf Rügen; +04.05.1919 in Berlin). Er studierte in Berlin und Greifswald Chemie und war Mitglied des Berliner RSC-Corps Cimbria ("Brauer-Vereinigung Cerevisia") und später Mitglied der Gelehrtengesellschaft Leopoldina und des Deutschen Patentamtes. Er gründete die Berliner Versuchsanstalt für Brennereiwesen, aus der später die Versuchs- und Lehranstalt für das Brauereiwesen (VLB) hervorging. Bis zu seinem Tod leitete er das Institut für das Gärungsgewerbe in der Berliner Seestraße. Er gründete die Maschinentechnische Abteilung der VLB und 1888 den Studiengang zum Dipl.-Braumeister. 1899 wurde er ordentlicher Professor an der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Seine wissenschaftlichen Arbeiten betreffen insbesondere die Physiologie der Hefe und deren Anwendungen. Durch Max DELBRÜCK wurde auch die nach ihm benannte Milchsäurekultur "Lactobacillus delbrueckii" entwickelt, welche gemeinsam mit obergärigen Hefen, den Gärvorgang der "Berliner Weisse" auslösen.
Die Cousine unseres entfernten Verwandten Hans DELBRÜCK (A) (*1848 +1929) war Ida Emanuele Helene DELBRÜCK (*1859 +1893). Sie war die Uroma vom SPD-Politiker und Kanzlerkandidaten 2013, Peer STEINBRÜCK (*1947).
Eine Tochter von Hans DELBRÜCK (A) (*1848 +1929) war Emmi BONHOEFFER (A) (*1905 +1991), welche Dr. Klaus BONHOEFFER (*1901, ermordet 1945) geheiratet hatte . Dieser war der Sohn des Prof. für Psychiatrie und Neurologie Karl BONHOEFFER (*1868 1948). Die "Berliner Schnauze" hatte das nach Prof. Karl BONHOEFFER genannte Berliner Klinikum in "Bonnies Ranch" umgetauft.
Wie der oben genannte Dr. Klaus BONHOEFFER (*1901 +1945), waren auch weitere seiner Familienmitglieder Widerstandskämpfer gegen Hitler und wurden hingerichtet oder starben in Lagerhaft, wie Justus DELBRÜCK (A) (*1902 +1945) , Ernst VON HARNACK (*1888 +1945) und Hans VON DOHNANYI (*1902 +1945, Vater von Klaus VON DOHNANYI (*1928)).
Weitere Verwandte finden wir heute im Stammbaum der Familie VON BORSIG (A). Zur Familie VON SIEMENS bestehen angeheiratete Familienverhältnisse.
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Karl Wilhelm SCHREIBER (A) (*18.10.1892 in Dresden, 30.10.1970 in Hamburg) ist den Hamburgern nur bekannt als Aalkönig unter dem Namen "Aale-Aale". Er war mehr als 40 Jahre Aalverkäufer in Hamburg und ist ein Hamburger Original. Sein Vater Moritz Christian SCHREIBER (A) stammte aus Crottendorf im sächsischen Erzgebirge und heiratete eine Dresdnerin. Karl Wilhelm SCHREIBER wurde in Dresden als viertes von 11 Kindern geboren und gelangte als Binnenschiffer auf einem Kohlekahn nach Hamburg. Dort kam er auf die Idee, sich mit dem Handel von Aalen "selbständig" zu machen. Mit Anzug oder Weste, unter der er eine weiße Schürze gebunden hatte, auf dem Kopf einen Melone (sogenannte Bombe) verziert mit Blumen und einem Kinderwagen, in dem er seine Aale transportierte, war er auf dem Fischmarkt und vor Kaufhäusern in Hamburg zu sehen. Angepriesen hat er die Aale immer mit seiner typischen Kopfstimme "Aale-Aale", so wurde er zur Aal-Persönlichkeit in Hamburg. Mit seiner bereits 1964 verstorbenen Frau Resi, geborene Theresia MÜLLER, hatte er zwei Kinder.
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Carl Arthur Scheunert, Prof. Dr. med. vet. Dr. agr. h. c. (A) (*07.06.1879 in Dresden; +12.01.1957 in Basel) war der Sohn des Rittergutsbesitzers Arno SCHEUNERT (*13.10.1838 in Oberhäslich, +28.11.1926 in Dresden) und dessen Frau Luise PETZOLD (A). Er selbst erwarb 1938 das Gut Klein-Plasten mit dazugehörigem Herrenhaus, welches seine Witwe 1957 wieder verkaufte, um in Potsdam-Rehbrücke eine Villa zu kaufen. Nach ihm wurde die Arthur-Scheunert-Allee in Potsdam-Rehbrücke und in Weilburg in Hessen benannt. In Weilburg gründete sein Sohn Arno SCHEUNERT (A) (*21.07.1913 in Dresden, +11.02.1985) eine Rechtsanwaltskanzlei.
Carl Arthur SCHEUNERT (A) war ein deutscher Veterinär mit dem Spezialgebiet Physiologie und gilt als wesentlicher Vertreter der Vitaminforschung in Deutschland. Er ermittelte systematisch das Vorkommen und den Gehalt von Vitaminen (insbes. Vitamin A, B1, B2, C u. D) in den wichtigsten Nahrungs- und Futtermitteln, bestimmte den Tagesbedarf bei Mensch und Tier, studierte die physiologischen Wirkungen und Mangelsymptome und setzte sich für eine vollwertige Ernährung und Fütterung mit Vitaminen, Mineralstoffen und essentiellen Aminosäuren ein.
Er war der erste Präsident der von ihm initiierten Reichsanstalt für Vitaminprüfung und Vitaminforschung in Leipzig und später auch Direktor des Instituts für Ernährung und Verpflegungswissenschaft in Potsdam-Rehbrücke.
Seine Tante Clara Clementine PETZOLD (A) (*1845, +1926) heiratete den Dresdner Geheimrat und Veterinärphysiologen Prof.Dr. Wilhelm ELLENBERGER (*1848,+1929).
Seine Tochter Luise SCHEUNERT (A) (*1908, +2000) heiratete den aus Königsberg stammenden Prof.Dr. Heinz POSE, welcher als Kernphysiker und Mitglied des Uranvereins im Berliner Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem im Jahr 1940 den Nachweis der spontanen Neutronenemission der Elemente Uran und Thorium als Folge spontaner Kernspaltung erbrachte. In Folge arbeitete er in der Physikalisch-Technische Reichsanstalt und an der Versuchsstelle des Heereswaffenamts Kummersdorf in Gottow am G1-Experiment, einer Uranmaschine, gemeinsam mit seinen Freunden Kurt DIEBNER und Ernst REXER. Im Buch "Hitlers Bombe" erfährt man mehr über seine Forschungstätigkeit während dieser Zeit.
Nach Kriegsende 1945 gehörte er zu den von den Sowjets abgeworbenen deutschen Atomwissenschaftlern. Am 20. August 1945 bildete das Staatliche Komitee der Verteidigung der UdSSR ein Sonderkomitee für alle Fragen der Nutzung der Atomenergie. In diesem Zusammenhang gründete man die erste Hauptverwaltung beim Rat der Volkskommissare (PGU). Der PGU waren das "Institut A" von Manfred VON ARDENNE und "Institut G" von Gustav HERTZ in Suchumi in Abchasien und das "Labor V" unter Heinz POSE in Obninsk unterstellt, welche das Ziel hatten, innerhalb von fünf Jahren eine sowjetische Atombombe zu entwickeln. Am Standort in Obninsk entstand später auch das erste wirtschaftlich genutzte Atomkraftwerk der Welt. Ab 1957 war Heinz POSE am Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna tätig. Im Jahr 1959 ging Pose als Direktor des Instituts für Allgemeine Kerntechnik an die Technische Hochschule Dresden und übernahm den Lehrstuhl für Neutronenphysik der Reaktoren.
Sein Sohn Rudolf Arthur POSE, Prof. Dr.rer.nat. Dr.sc.nat. (A), (*25.08.1934 in Halle) ging mit seinen Eltern 1945, von Gut Klein-Plasten, in die damalige UdSSR nach Obinsk. Er ist Experimentalphysiker und ein Spezialist auf dem Gebiet der angewandten Informatik. Nach seinem Studium in Saratow und der Tätigkeit am Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna, war er auch in der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig und war Direktor des Labors für Computertechnik und Automatisierung in Dubna. Heute ist er als Berater des Kernforschungsinstitutes in Dubna tätig und Präsident der Deutsch-Russischen Gesellschaft für Studien über die Aktivitäten der Deutsch Wissenschaftler und Spezialisten in der ehem. UdSSR.
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Carl Christian PETZOLD (A) (*28.04.1816 in Leipzig, +18.05.1878 in Dresden) war ein Dresdner Konditor und gemeinsam mit dem Kaufmann Ernst Louis AULHORN im Jahr 1843 der Gründer und Inhaber der Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik "C.C. Petzold & Aulhorn" in Dresden. Er war der Großvater des Ernährungswissenschaftlers Arthur Scheunert (A).
Die Fabrik "C.C. Petzold & Aulhorn" gründete weitere Zweiggeschäfte in Berlin, Leipzig, Breslau, Nürnberg, Chemnitz und Frankfurt/M.. Als eine der ersten Schokoladenfabriken ihrer Art wurde sie in ganz Deutschland bekannt. Die Firma verkaufte ihre Schokoladen auch unter dem Markennamen "Pea". Andere Marken waren "Deutschmeister" "Confina" und "Rigoletto".
1948 siedelte die Firma Petzold & Aulhorn nach Norderstedt um und wurde 1998 durch die Firma Barry Callebaut übernommen und im Jahr 2000 in die Marke Van Houten integriert.
Der Markenname "Pea" wurde an die Firma Frankonia Schokoladenwerke GmbH in Veitshöchheim verkauft. Dort werden durch die "Pea Süsswaren GmbH" unter anderem glutenfreie und zuckerfreie Schokoartikel hergestellt und an große Handelsketten verkauft.
Übrigens: Jede Schokolade enthält das sogenannte Glückshormon PEA (Phenylethylamin), welches für seelische Entspannung sorgt und den Gemütszustand hebt. Ob unser Verwandter Carl Christian PETZOLD das damals bei der Festlegung des Markennames "Pea" schon wusste?
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Heinrich HESS (A) (*11.08.1745 in Breslau; +11.08.1802 auf Schloß Wernersdorf in Schlesien) war ein Kaufmann und Direktor der Zuckerfabrik in Hirschberg in Schlesien.
Diese Familie HESS (A) stammte aus dem erzgebirgischen Ort Johanngeorgenstadt und war mit der dortigen Familie OESER (V) verwandt, welche ursprünglich aus Crottendorf im Erzgebirge stammte.
Heirich HESS (A) heiratete am 11.08.1771 in Hirschberg Margarethe Erdmuthe SMITH, genannt "Die weiße Dame" (09.04.1755 in Hirschberg; +1808), die Tochter des aus Herford in England stammenden George Friedrich SMITH (*20.07.1703 In Herford/England;+12.07.1757 in Hirschberg). SMITH war Kauf- und Handelsmann in Hirschberg (Schlesien), Vorsteher der evang. Kirche und Schule, besaß die Rittergüter Reibnitz, Bertelsdorf, Kemnitz, Hirndorf, Bollerullendorf, Spiller, Tischdorf, Matzdorf und Jahnsdorf.
Heirich HESS (A) wurde durch seine Heirat, Besitzer der Bleiche in Wernersdorf (Schloss Wernersdorf mit Bleichbetrieb), welche fortan auch den Namen "Hesssche Bleiche" führte.
Dieses spätbarocke Wernersdorfer Landgut ist eine Kombination zwischen einer Fabrikationsanlage für die Leinenproduktion und einem Repräsentationsgebäude zum Empfang hochgestellter Persönlichkeiten gewesen, welches durch den Großvater seiner Ehefrau, den Hirschberger Schleierkaufherr Johann Martin GOTTFRIED im Jahr 1725 erbaut wurde.
Die Familie HESS beherbergte auch den Riesengebirgsmaler Sebastian Carl Christoph REINHARDT und pflegte mit seiner Familie freundschaftliche Beziehungen.
FRIEDRICH DER GROSSE ("Der alte Fritz") besuchte die Familie HESS auf dem Schloss Wernersdorf in den Jahren 1759,1777 und 1785. Er bot Heinrich HESS (A) die Erhebung in den Adelsstand an, welches Heinrich HESS den Adelsstand mit folgender Begründung ablehnte: "Ich bin lieber der Erste unter den Bürgerlichen, als der Letzte unter den Adeligen“. Auf Schloss Wernersdorf war im Jahr 1804 auch John Quincy ADAMS , der spätere 6. USA-Präsident, zu Gast. ADAMS beschrieb die einzelnen technischen Vorgänge beim Bleichen in Wernersdorf wie folgt: "...Ein großer Teil der hiesigen Leinenausfuhr ging vor dem Kriege nach Cadix, von wo sie nach den spanischen Kolonien verschifft wurden. Seit der Blockade von Cadix ist dieser Handel größtenteils ins Stocken geraten. Gegenwärtig werden große Quantitäten nach Hamburg, ja selbst nach England versendet, von denen kein kleiner Teil zuletzt nach den Vereinigten Staaten geht. Die Leinwandexportation der ganzen Provinz beläuft sich auf jährlich gegen eine Million Pfund Sterling, und davon wird wenigstens der vierte Teil von Hirschberg versendet." (!)
Da die Ehe von Heinrich HESS (A) und Erdmuthe kinderlos blieb, wurde Schloss Wernersdorf an seinen Cousin, den Kaufmannältesten, Kirchenvorsteher und Direktor der Zuckerfabrik Hirschberg, Johann Daniel HESS (A) (*03.08.1764 in Johanngeorgenstadt; 20.04.1854 auf Schloss Wernersdorf) übergeben. Seine Enkelin Margarete DREWES, geborene HESS (A) (25.08.1872 in Waldenburg; +30.08.1939 auf Schloss Wernersdorf) war als Pastorenwitwe die letzte Eigentümerin vor Ausbruch des 2.Weltkrieges. Das Schloss gelangte durch die politischen Veränderungen nach Kriegsende in polnischen Besitz (Palac PAKOSZÓW), konnte aber im Jahr 2005, zusammen mit 14,5 Hektar parkähnlichen Außenanlagen, durch deren Enkel, den Internisten Dr. med. Hagen HARTMANN (A) und seine Frau Ingrid, zurück erworben und restauriert werden. Seit 01.04.2012 wird das Schloss Waldenburg nun als Hotelbetrieb geführt.
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David ZWIRNER (A) (*23.10.1964 in Köln) ist einer der wichtigsten Galeristen der Welt und der Sohn des deutschen Kunsthändlers Rudolf ZWIRNER (A) (*28.07.1933 in Berlin) und der Urenkel von Max E.W.K. ZWIRNER (A). David ZWIRNER ist Inhaber der "David Zwirner Gallelery" in New York und London und wurde im Jahr 2013 die Nummer zwei der ArtReviev "Power 100"-Liste und im Jahr 2012 wurde er als Nummer zwei unter den "America's Most Powerful Art Dealers" im Forbes Magazin geführt.
Max Erich Wilhelm Karl ZWIRNER (A) (*19.04.1863 in Groß Wartenberg/Schlesien, +07.05.1917 in Löwenberg/Schlesien) war Apotheker und Wandervogel. Er ließ sich im Jahr 1910 vom Architekten Prof. Hans POELZIG für 50.000 Reichsmark ein Landhaus bauen. Die riesige sieben stöckige Villa, welche den Namen "Villa Fichteneck" trug, sollte auch gemeinnützig für die Jugendarbeit mit Kindern genutzt werden. Es entstand ein Alumnat für begabte Knaben des Löwenberger Realreformgymnasiums. Auch wurde eine Likörfabrikation im Kelleruntergeschoss des Gebäudes geplant. Durch den frühen Tod von Max Zwirner, konnten die Projekte durch ihn nicht mehr umgesetzt werden, so daß die Villa im Jahr 1925 an die Schlesische Jungmannschaft verkauft wurde, welche als Teil der Deutschen Freischaar aus Wandervögel- und Pfadfindergruppen entstanden war. Die Villa trug ab 1926 den Namen "Boberhaus".
Das Zwirner-Grab befindet sich auf dem Friedhof in Löwenberg/Niederschlesien.
Nach dem Verbot von alternativen Jugendgruppen durch die Nazis im Jahr 1933, wurde das Haus 1937 enteignet und als Jugendherberge der Hitler-Jugend, als Wehrmachtslazarett und als Lager für Zwangsarbeiterinnen aus Lothringen genutzt.
Das Boberhaus wurde wahrscheinlich zwischen dem 12. und 14. Februar 1945 zerstört. Als Ursache der Zerstörung werden folgende Gründe vermutet:
1. Ein Artillerietreffer der von Zoten am Bober durch Schmottseiffen und Mois auf der Hirschberger Straße nach Löwenberg vordringende Gardepanzerarmee der 1. Ukrainischen Front der Sowjetarmee, oder
2. die Sprengung der vom Boberhaus kaum 100 m entfernten Chemischen Fabrik Dr.Warth & Co., eventuell durch deutsche Truppen, oder
3. Brandstiftung.
Bereits im Jahr 1945 begann die Abtragung des Gebäudes. Die Baumaterialien wurden für den Wiederaufbau von anderen Gebäuden in Löwenberg genutzt.
Heute ist vom "Boberhaus" nur noch eine Ruine zu sehen. Es gibt aktuell Bestrebungen von LTR Lwóweckie Towarzystwo Regionalne und dem Städtepartnerschaftsverein Heidenau e. V das Boberhaus wieder aufzubauen und als Europäische Jugendbegegnungsstätte zu nutzen.
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Martha Maria Magdalena (Martha) SCHREIBER (A) (*04.07.1887 in Parchim, +18.11.1971 in Rathenow) war die Tochter des in Crottendorf geborenen Steinbildhauermeisters Andreas Christian SCHREIBER (A), welcher um 1900 in Parchim Inhaber einer Steinmetzerei war. Martha SCHREIBER (A) war auch die Cousine von Karl Wilhelm SCHREIBER (A) (*18.10.1892 in Dresden, 30.10.1970 in Hamburg), dem Hamburger Original "Aale-Aale".
Martha heiratete im Jahr 1909 den Parchimer Gutsverwalter Rudolf ZERSCH (1879-1940). Das Ehepaar pachtete später das Gut Jarmshagen bei Greifswald.
Der Onkel Ihres Ehemannes war der Köstritzer Brauereipächter Rudolf ZERSCH (1845-1907), welcher die Fürstliche Brauerei, die im Jahr 1543 durch August UHLMANN gegründet wurde, umfassend erweiterte. Dessen Sohn Rudolf ZERSCH (1881-1939) war als erfolgreicher Köstritzer Brauereibetreiber auch Besitzer der Schlösser Crossen und Hartmannsdorf. Die Brauerei wurde 1948 enteignet und als VEB Köstritzer Schwarzbierbrauerei bis zur Wende in der DDR als Exportbierbrauerei betrieben. Der Betrieb wurde im Jahr 1991 von der Bitburger Holding übernommen, welche dort als wichtigste Marke, das „Köstritzer Schwarzbier“ braut.
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Julius Ludwig WEISBACH, Prof. Dr. phil h.c. (A) (*10.08.1806 in Mittelschmiedeberg, +24.02.1871 in Freiberg) war Mathematiker und Ingenieur. Er ist der Begründer der neuen Markscheidekunst. An der sächsischen Bergakademie war er Professor für angewandte Mathematik, Mechanik, Bergmaschinenlehre und allgemeine Markscheidekunst. Er hielt außerdem Vorlesungen in Kristallographie, darstellender Geometrie und anderen Gebieten. Außerdem beherrschte er mehrere Fremdsprachen.
Im Jahr 1845 soll er gemeinsam mit dem französischen Ingenieur Henry DARCY die Darcy-Weisbach-Gleichung entwickelt haben.
Julius WEISBACH war an der europäischen Gradmessung beteiligt. Für die Vermessung des Königreiches Sachsen ab 1862 war er neben Christian August NAGEL und Carl Christian BRUHNS zu einem sächsischen Gradmessungskommissar ernannt worden.
Sein "Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinen-Mechanik" galt international als Standardwerk im Ingenieurwesen.
Julius WEISBACH erhielt zahlreiche Ehrungen, so auch den Titel Oberbergrat. Er wurde zum Ehrendoktor für Philosophie an der Universität Leipzig ernannt und im Jahr 1860 wurde er das erste Ehrenmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure. Er war auch Ehrenmitglied des Architekten- und Ingenieurvereins zu Hannover.
Sein Sohn, der Mineraloge Albin Julius WEISBACH, Prof. (A) (*06.12.1833 in Freiberg,+ 26.02.1901 in Naunhof bei Leipzig) wirkte ebenfalls als Professor an der Freiberger Bergakademie. Er war Mitglied des Corps Saxo-Montania, war Geheimer Bergrat und Träger des Ritterkreuz I. Klasse des Sächsischen Zivilverdienstordens.
Ernst Georg ULLMANN (A) (*09.11.1879 in Bad Elster, +19.01.1946 in Berlin) wurde auch Giorgio ULLMANN genannt. Er war einer der führenden Geigenbauer zu Beginn des 20.Jahrhunderts und wurde als herausragender Fachmann bekannt. Er stammt von der Arzneihändlerfamilie ULLMANN aus Zwota ab und ist mit weiteren Instrumentenbauern aus dem Musikwinkel verwandt.
Seine Instrumente sind für ihre Stabilität, und schönen lyrischen Qualität bekannt. Bei internationalen Versteigerungen werden für seine besten Instrumente Erlöse zwischen 30.000 und 85.000 Euro erzielt. Während seiner Schaffenszeit war er in Mailand, Turin, Zürich und Berlin tätig. Der Maler Max OPPENHEIMER fertigte von ihm im Jahr 1921 ein Gemälde an.
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Oskar Reinhold ULLMANN (A) (*13.05.1875 in Adorf im Vogtland, +16.06.1938 in Leipzig) war ein herausragender deutscher Metallblasinstrumentenbaumeister und der Cousin des Geigenbauers Giorgio ULLMANN (A).
Oskar ULLMANN war ab 1902 Inhaber der Leipziger Firma "Johann Christian Penzel's Nachf. Oskar Ullmann". Während seiner Leipziger Zeit unterhielt er insbesondere Geschäftskontakte ins heimatliche Adorf im Musikwinkel. Zu seinen Kunden zählten auch Militärmusiker. Die Leipziger Posaunen wurden weltweit bekannt. Der Verein für Mitteldeutsche Posaunengeschichte e.V. hat im Jahr 2010, anlässlich der Sonderausstellung im Grassi-Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, den Katalog "Die deutsche Posaune: ein Leipziger Welterfolg" herausgegeben.
Mit dieser ursprünglich aus Zwota stammenden ULLMANN-Linie sind wir über einen mütterlichen Vorfahrenzweig verwandt. Ob die väterliche Linie zu einem gemeinsamen ULLMANN-Stammvater führt, muss vermutet werden, ist aber noch nicht erforscht. Auch von dieser ULLMANN-Linie sind Familienmitglieder nach Brasilien ausgewandert und wohnen heute dort zufällig in der Nähe anderer Ahnengemeinschaften aus dem erzgebirgischen Raum.
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Florian SAUERSTEIN (A) (*1830 in Abertham/Böhmen, + 14.03.1901 in Joachimsthal/Böhmen) war ein böhmischer Lederhandschuhfabrikant. Er war der Nachfahre des hochadeligen Jägers bzw. hochgräflichen Waldförsters der Familie v. ZEDWITZ, von Martin Christoff SAUERSTEIN (*1668 in Neuberg/Asch). Sein Vater Anton Friedrich Ludwig SAUERSTEIN (A) (*28.07.1797 in Sachsenfeld, +07.01.1851 in Abertham) zog vom sächsischen Nachbarort Sachsenfeld, in den böhmischen Geburtsort seiner Mutter, nach Abertham um. Drei seiner Söhne werden in Joachimsthal auch als Handschuhfabrikanten genannt. Seine Brüder waren Steingut- und Löffelfabrikanten in Abertham.
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